Phi Montri

Wie unsere Partnerschaft begann

Wie wäre es denn eigene Schuhe herzustellen? Und das Ganze auch noch aus Hanf und unter fairen Bedingungen? Mit dieser vagen Idee und Vision Hanfschuhe zu fertigen begann unsere Suche….

Durch unsere Erfahrungen in Thailand kamen wir schon öfters mit dem OTOP Projekt in Thailand in Berührung. OTOP heißt nicht, wie wir zunächst einmal annahmen „other than original product“, sondern „one tambon one product“. Ein Tambon ist eine lokale Verwaltungseinheit oder Gemeinde. Das Ziel dieses Programms, das 2001 ins Leben gerufen wurde, war es, einzigartige und lokale Produkte, wie Kunsthandwerk, Kleidung, Kosmetik, Lebensmittel etc. in thailändischen Gemeinden und international zu fördern. Die Wurzeln dieser Idee liegen in Japan mit dem Titel „One Town, One Product“.

Der Präsident der OTOP-Vereinigung in Chiang Mai sagte einst: „OTOP hat dazu beigetragen, dass das Einkommen vieler Leute in den Dörfern gestiegen ist. Es gibt den kleinen lokalen Herstellern das Gefühl, Teil der globalen Wirtschaft zu sein.“[1]

Zu einer dieser OTOP Gruppen gehört Phi Montri und so begann unsere Freundschaft.

Phi Montri und sein Unternehmen

Phi Montri war von Anfang an begeistert Hanfschuhe aus lokalen Ressourcen zu fertigen. Aktuell sei es aber nur unter besonderen Bedingungen möglich, Hanf aus Thailand zu beziehen (dazu unten mehr).

Sein Unternehmen ist ein Familienunternehmen mit 2 Mitarbeitern in der Verwaltung. Als angehörige der ethnischen Minderheit Hmong sind sie in Chiang Mai geboren und groß geworden. Hmong Gemeinden haben generell einen engen Zusammenhalt und so werden die Gemeindemitglieder in die Herstellung von Bestellungen eingebunden. Die Materialien für ihre Schuhe werden händisch geschnitten und in einer kleinen Werkstatt im Familienhaus vernäht. Verkauft wurde bisher größtenteils auf lokalen Märkten in und um Chiang Mai. Die Designs und Stoffkombinationen (meist Baumwolle und Hmong Stickereien) wurden von ihnen selbst entworfen.

Er war begeistert von unserer Designidee und seine Fertigkeiten waren prädestiniert für unseren Typ von Schuh. Obwohl Hanfanbau und Verarbeitung zum kulturellen Erbe der Hmong in Thailand gehört war die Verarbeitung von Hanf neu für ihn. Aufgrund der aufwendigen Arbeitsschritte zur mechanischen Verarbeitung von Hanf, gehört Hanf zu den teuren aber nachhaltigsten Materialien, die wir auf unserer bisherigen Materialreise entdecken konnten.

Was gefällt uns besonders an Phi Montri

Als wir Phi Montri das erste Mal trafen und diskutierten zeigte er uns Stolz erfüllt sein Zertifikat über gute Arbeitsbedingungen. Das Zertifikat wird alle 3 Jahre von der thailändischen Regierung erneuert. Die Werkstatt und Ausstattung waren einfach aber das familiäre Gefühl, durch den leichten und lockeren Umgang der Menschen miteinander, gemeinsames Lachen und Essen in der Werkstatt, das macht den Unterschied. Das ist genau das, was uns mit unseren Zulieferern und Freunden verbindet.

Zukunft

Für uns von virblatt ist Zukunft das Unbekannte und eine Chance. Kürzlich haben wir mit einer Forschungsstation der hiesigen Universität und in Zusammenarbeit mit Hmong-Farmern im Bergland eine Kooperation über die Etablierung eines Hanffeldes (natürlich Industriehanf) geschlossen. Ja ihr lest korrekt. Wir bauen 2018 unser eigenes Hanf an und sind mit allen Menschen in der gesamten Wertschöpfungskette in direkter Verbindung. Das Hanf soll letztlich für eure Hanfschuhe und Hanf Kleidung verwendet werden. Denk drüber nach.

[1]“OTOP has helped incomes to be spread to many people in the villages. It has given people producing handicrafts to feel they can be part of the global economy.“ (https://web.archive.org/web/20100613204630/http://www.theasiamediaforum.org/node/407

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